International Metal Service Nord plant Standortschließung auf ehemaligen Schmolz + Bickenbach Gelände an der Eupener Straße
155 Industriearbeitsplätze in Gefahr – IG Metall und Betriebsrat kämpfen für Zukunft
Düsseldorf – Die Ankündigung kam für IG Metall und Betriebsräte überraschend. Letzte Woche hat die Geschäftsführung der International Metal Service Nord GmbH bekannt gegeben, dass die Beschäftigten am Standort in Düsseldorf bis Ende 2025 in Wellen abgebaut werden und der Standort dauerhaft geschlossen werden soll. Für die verbleibenden kaufmännischen Mitarbeiter soll parallel nach einem neuen Standort „West“ gesucht werden.
„Die Leute sind enttäuscht und wütend“, erzählt Theo Simon, Betriebsratsvorsitzender in Düsseldorf. „Wir haben bisher jedes Kosteneinsparungsprogramm des Managements mitgemacht und werden jetzt so vor den Kopf gestoßen – wir werden weiter laut sein und für unseren Standort kämpfen“, erklärt Simon. Der Betriebsrat will sich jetzt Unterstützung eines Beraters holen, er will prüfen, inwieweit die vorgelegten Informationen zur Schließung wirtschaftlich sind. Ziel soll es sein, diese Entscheidung fundamental zu hinterfragen und eventuell ein alternatives Konzept entgegenzustellen. „Die Arbeit an unserem Standort kann wieder profitabel sein, wenn man das richtige Zukunftskonzept hat “, beschreibt Simon weiter.
„Wir werden die Verhandlungen jetzt eng begleiten und alles daran setzen die Industriearbeitsplätze nicht kampflos aufzugeben“, sagt Jessica Worrings, Geschäftsführerin der IG Metall Düsseldorf-Neuss. „Wir organisieren und unterstützen die Kollegen jetzt dabei, das beste Ergebnis für sich rauszuholen“, so Worrings. IG Metall und Betriebsräte werden die Beschäftigten über das weitere Vorgehen fortlaufend informieren.
Das ehemalige Schmolz und Bickenbach-Gelände an der Eupener Straße auf der Grenze zwischen Düsseldorf + Neuss hat eine lange Industriegeschichte und ist zuBeginn des Jahres an einen neuen Erwerber verkauft worden. Was der mit dem Grundstück nach Auslaufen der Mietverträge ab April 2030 vor hat, ist unklar. „Auf dem Gelände sind noch weitere Industriebetriebe angesiedelt, auf die wir jetzt ganz genau schauen“, erklärt Jessica Worrings. „Nach der Vallourec-Schließung in Düsseldorf-Rath, steht die Zukunft von weiteren Traditionsindustriebetrieben auf dem Spiel. Wir fordern von den Arbeitgebern deshalb jetzt ein klares Bekenntnis zum Standort und nachhaltige Zukunftskonzepte“, so Worrings weiter.