Handwerk und Berufsausbildung sind im Zuge der Akademisierung aus dem gesellschaftlichen Fokus gerutscht. Die Wertschätzung für beides bröckelt seit Jahren. Friedrich Hubert Esser stemmt sich dagegen. Im Durchfechter-Podcast räumt er mit Klischees rund um die Handwerksberufe auf. Und warnt vor einem katastrophalen Fachkräftemangel.
Friedrich Hubert Esser beunruhigt, dass viele Eltern anscheinend nur noch wenig Vertrauen in die Tatsache haben, "dass eine duale Berufsausbildung ein sehr guter Start für die Karriere ihre Kinder sein kann. Gerade für solche Kinder, die schulmüde sind. Friedrich Hubert Esser kennt dieses Desinteresse an Schule selbst. Als Teenager hatte er irgendwann genug von all den Fächern und wollte stattdessen raus ins Leben.
Der Bildungsexperte wird nicht müde, auf die Durchlässigkeit und Vorteile des deutschen tertiären Bildungssystems hinzuweisen: Ein "Draufsatteln" von Bildung sei jederzeit möglich. Und was die Lust am Lernen angeht? Die komme oft genug von allein zurück.
Das angeknackste Image der Berufsausbildung allerdings macht Friedrich Hubert Esser wirklich Sorgen. Er mahnt mittlerweile mit klaren Worten vor einer Fachkräftekatastrophe im Handwerk und nicht mehr bloß vor einem Fachkräftemangel. Dieses Lauterwerden ist nötig, denn der demografische Wandel wird das Problem befeuern und auch in den Berufsschulen gibt es große Baustellen.
Was all das mit unseren zukünftigen Smart Homes und der Energiewende zu tun hat, erzählt Friedrich Hubert Esser im Durchfechter-Podcast. Er entstaubt die Vorstellungen über traditionelle Berufe und wirbt für ein breiteres Bildungsverständnis an Gymnasien."
(Quelle: MERTON)
Auch die IG Metall kämpft seit vielen Jahren für attraktivere Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen im Handwerk. Aus Sicht der Bildungs- und Handwerksexperten der Gewerkschaften sind es insbesondere zwei Faktoren, die ausgemacht werden können. Zum einen entscheiden sich viele junge Menschen gegen eine Ausbildung im Handwerk, weil sie häufig weder attraktive Karriere- noch Verdienstmöglichkeiten sehen. Zum anderen zeigen sich inzwischen in Teilen des Handwerks gravierende Qualitätsprobleme in der Ausbildung. Die überdurchschnittlich hohe Zahl von Ausbildungsabbrüchen in einigen Gewerken und die oft schlechteren Prüfungsergebnisse sind ein Indiz dafür.
Hinzu kommt die niedrige Ausbildungsvergütung in einigen Gewerken. Vor diesem Hintergrund fällt es den Handwerksbetrieben zunehmend schwerer, Auszubildende zu finden. Zahlreiche Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt.
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