Die IG Metall begrüßt die Erhöhung des Mindestlohns, kritisiert aber, dass die Geringfügigkeitsgrenze bei Minijobs künftig an die Höhe des Mindestlohns gekoppelt werden soll, was einer Ausweitung prekärer Beschäftigung gleichkommt. Beide Vorhaben will das Kabinett heute beschließen. Dazu Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall:
„Die Ausweitung der Minijobs ist ein hoher Preis für 12 Euro Mindestlohn. Minijobs bedeuten Altersarmut, besonders für Frauen. Darum ist die jetzt geplante Ausweitung der Minijob-Grenze fatal. Vielmehr muss es darum gehen, die Erwerbsbeteiligung von Frauen konsequent zu erhöhen – und zwar im Rahmen von regulären, gut abgesicherten Arbeitsverhältnissen. Das ist die Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben, eine auskömmliche Rente – und es stärkt die Sozialversicherungskassen. Es ist wissenschaftlich belegt, dass ein dauerhafter Minijob zur Dequalifizierung führt und damit die mühsam erworbene Qualifikation mindert.* Die Bundesregierung hat sich selbst das Ziel gesetzt, bis 2030 die Geleichstellung zu erreichen. Der heutige Kabinettsbeschluss ist ein Rückschritt auf diesem Weg.“
Wie es anders gehen kann, zeigt sich im Organisationsbereich der IG Metall: Laut Daten der Arbeitsagentur ist die Vollzeitbeschäftigung von Frauen zwischen 2013 und 2020 im Organisationsbereich der IG Metall um 8 Prozent angestiegen, in der gesamten deutschen Wirtschaft nur um 5 Prozent. Die Teilzeitbeschäftigung ist um 23 Prozent angestiegen, in der gesamten Wirtschaft um 24 Prozent. Im Organisationsbereich der IG Metall ist es also stärker gelungen, Vollzeitarbeitsplätze für Frauen zu schaffen als in anderen Branchen. Ein Grund dafür sind Tarifvereinbarungen, wonach sozialversicherungspflichtige Arbeitsverträge immer Vorrang haben und Minijobs nur auf absoluten Wunsch der Beschäftigten zugestimmt wird.
Ver.di ruft die Bundesregierung auf, die Ausweitung der Minijobs zu stoppen. Die IG Metall unterstützt diesen Aufruf (Minijob – ver.di (verdi.de)), Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender, und Christiane Benner, Zweite Vorsitzende, gehören zu den Erstunterzeichnern.
*https://www.bmfsfj.de/resource/blob/93862/4ba520100f0bde228598d1271c32cfd4/frauen-im-minijob-data.pdf (PDF-Dokument)
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