Düsseldorf– Mit Sorge verfolgt die IG Metall Düsseldorf-Neuss die aktuellen Diskussionen um die künftige Nutzung des Grundstücks des Stahlröhrenherstellers Vallourec in Düsseldorf. „Wir fordern die Akteure auf, sich für neue Arbeitsplätze und Industrieansiedlung einzusetzen, statt sich in Spekulationen über die Grundstücksverwertung, Konditionen und mögliche Käufer zu verlieren“, sagt Karsten Kaus, Geschäftsführer der IG Metall Düsseldorf-Neuss.
Die Debatte drohe in die falsche Richtung zu laufen, sagt Kaus. Offenbar gehe es nur noch darum, dass sich politische Akteure und Gestalter in der Stadt gegenseitig darin überbieten wer die beste industriepolitische Position zur Verwertung des Grundstücks bezieht. „Das ist nicht konstruktiv.“ Stattdessen müsse es darum gehen, jetzt aktive Industrieansiedlung zu betreiben und im Rahmen einer regionalen Zukunftsstrategie für hochwertige und gut bezahlte Arbeitsplätze zu sorgen. Zukunftsindustrien auf dem Gelände anzusiedeln, ist die Aufgabenstellung. „Wir haben jetzt die einmalige Chance, ein Gelände von fast einer Million Quadratmetern zu nutzen, um die Arbeitsplätze von morgen nach Düsseldorf zu holen“, sagt er. Echte Bemühungen dahingehend könne er aber nicht erkennen. „Wo ist denn der Batteriehersteller, der das Gelände nutzen könnte? Wo ist der Halbleiterhersteller oder der Zulieferer für Wasserstofftechnologie?“, fragt Kaus. Es müsse darum gehen, jetzt aktive Industriepolitik zu betreiben und Firmen nach Düsseldorf zu holen, welche auch in neue Arbeitsplätze investieren. Denn eines sei auch klar: „Wir brauchen nicht das nächste Amazon-Verteilzentrum, das nur Jobs auf Mindestlohn-Niveau bietet.“
Statt sich aber um Investoren aus solchen Zukunftsindustrien zu bemühen, stritten sich die politischen Akteure um die Konditionen für eine künftige Nutzung. Das stößt auch bei den Betriebsräten und Beschäftigten von Vallourec auf Kritik. „Die Politik hatte die Chance, uns zu unterstützen, als es noch um die Fortführung des Werkes ging“, sagt Vilson Gegic, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Vallourec Deutschland und Betriebsratsvorsitzender in Düsseldorf. „Diese Chance hat sie verpasst.“
Jetzt gebe es eine Chance, sich für neue Arbeitsplätzte in der Region stark zu machen und man verliert sich in Debatten über die Grundstücksverwertung, so Gegic. Er plädiert für eine pragmatische Vorgehensweise. „Was den Verkauf des Grundstücks angeht, muss man realistisch bleiben“, sagt er. Auch eine Mischnutzung ist aus Sicht von IG Metall und Betriebsräten denkbar, etwa wenn ein Projektentwickler einen Teil des Geländes für Industrie light oder Gewerbe bis hin zu Wohnbebauung an den Rändern nutzen wolle. „Das wäre immer noch besser, als wenn das Gelände jahrelang brachliegt.“
IG Metall und Betriebsrat fordern, angesichts der Dringlichkeit, die Einrichtung eines runden Tisches. Dort sollten sich alle Beteiligten für neue Arbeitsplätze und Industrieansiedlung engagieren und stark machen; der Oberbürgermeister des Stadt Düsseldorf sollte den runden Tisch moderieren. „Uns ist wichtig, dass jetzt Bewegung in die Sache kommt – auf eine konstruktive Art“, sagt Kaus. Er fordert: „Macht Politik für die Menschen, die künftig auf dem Gelände gut bezahlte Arbeit finden sollten.“
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