„Wir haben hier tausende fähige Facharbeiter und Facharbeiterinnen an den Standorten und können auch Zukunftsprodukte von Morgen herstellen“, erklärt Vilson Gegic auf der heutigen Pressekonferenz vor dem Aktionstag in Düsseldorf-Rath.
Betriebsrat und IG Metall hatten im Vorfeld die hiesigen Pressevertreter:innen eingeladen, um noch einmal die Hintergründe zum Vorgehen der Unternehmensleitung darzustellen und ihre eigenen nächsten Schritte bekannt zu machen. „Die Unternehmensleitung hat einseitig entschieden nur den Öl- und Gasmarkt mit unseren Produkten beliefern zu wollen und haben alle anderen Geschäftsfelder außer Acht gelassen. Und jetzt wo der Absatzmarkt am Ende ist, beschließt man still und heimlich unsere beiden Standorte in Rath und Mülheim zu verkaufen und setzt uns vor vollendete Tatsachen. Das ist kein fairerer Umgang – das ist eine Provokation“, fasst Gegic das Vorgehen des Managements zusammen.
Auch Sigrid Wolf, Vorsitzende der DGB Region Düsseldorf – Bergisch Land, unterstreicht, dass Vallourec kein Einzelfall ist: „Das ist ein bekanntes Verhaltensmuster und unsere Industrieregion hier wird dadurch immer weiter ausgehöhlt“. Karsten Kaus, Geschäftsführer der IG Metall Düsseldorf-Neuss, erläutert weiter: „Dem Industriestandort Düsseldorf droht ein weiterer heftigerer Schlag mit dem Rückzug von Vallourec. Seit Jahren weisen wir daraufhin, dass die Steuerung des Konzerns in die falsche Richtung geht, aber auch die Politik hier vor Ort muss endlich aufwachen und Investitionen in Infrastruktur leisten sowie die Weichenstellungen für eine erfolgreiche Transformation jetzt stellen. Sonst stirbt die Industrie hier gänzlich aus.“
Die Vallourec Deutschland GmbH betreibt nicht nur die beiden Stahlwerke, sondern ist auch Gesellschafterin bei dem benachbarten Hüttenwerk Krupp Mannesmann in Duisburg. „Wenn Vallourec sich zurückzieht, dann ist nicht nur die Existenz der knapp 3.000 Beschäftigten hier in Rath und Mülheim gefährdet, sondern auch die der 3.000 Beschäftigten im Duisburger-Süden. Wir fordern nicht nur das Management auf verantwortungsvoll zu handeln, sondern fordern gleichzeitig von der Politik im Land und im Bund ein klares Bekenntnis zum Industriestandort NRW“, sagt Dieter Lieske, Geschäftsführer der IG Metall Duisburg-Dinslaken.
Nächster Schritt sei die Wahl einer Tarifkommission am Dienstag. Diese werde aus etwa 25 Düsseldorfern und 12 bis 15 Personen aus Mülheim bestehen. Anschließend werde auch eine Verhandlungskommission ins Leben gerufen, „um aktiv auf den Arbeitgeber zuzugehen.“, so Kaus. Am Donnerstag soll zudem eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung stattfinden.
Die knapp 2.300 Beschäftigten, darunter auch Delegationen vom Hüttenwerk Krupp Mannesmann, der Salzgitter AG, Europipe, aus dem Mercedes Benz Sprinter Werk, der Siemens Niederlassung und den Deutschen Edelstahlwerken, machten beim anschließenden Demo-Zug und der Kundgebung lautstark Druck. „Wir bleiben hier“, skandierten sie, mit gelben Warnwesten, Bannern, Hupen und Trillerpfeifen ausgestattet. Und in einem waren sie sich auch sicher: „Aufgeben ist keine Option“.
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