Das Jahr 2022 sollte das Jahr der Erholung werden, von der Corona-Pandemie und der Konjunkturflaute im Nach-Corona-Jahr 2021. Doch die anhaltenden Störungen in den Lieferketten, auch verursacht durch die Zero-Covid-Strategie Chinas, bremsten die Wirtschaftsleistung weiter. Der Kriegsausbruch in der Ukraine hat den Prognosen zusätzlich einen Strich durch die Rechnung gemacht. Krieg und Sanktionen schürten die Ängste vor Rohstoff- und Energieengpässen, trieben die Spekulationen auf den Spot-Märkten und schließlich die Kosten der Erzeuger und die Preise für die Verbraucher. Abgesehen von der Schwächung der Kaufkraft, ging die Sorge um, die Energieversorgung könne nicht mehr gewährleistet werden, nicht für die Verbraucher und nicht für die energieintensive Industrie. Für diesen Fall drohte ein konjunktureller Einbruch, der die Corona-Krise deutlich übertreffen könnte.
Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung ist groß. Zum Zeitpunkt der Planung für das diesjährige Kon-junkturgespräch ist noch völlig ungewiss, welche Situation wir dann vorfinden werden. Deshalb wollen wir uns zunächst ein Bild von der Lage machen und werden Prof. Timo Wollmershäuser vom ifo Institut bei uns begrüßen, der diese Aufgabe übernommen hat. Er wird zudem einen Schwerpunkt auf die für uns besonders wichtige Industrie legen und einen Blick in die Zukunft werfen.
Von besonderer Dramatik ist die Preisentwicklung. Bereits 2021 übertrafen die Inflationsraten bei weitem die Werte der Vorjahre. Die Europäische Zentralbank sowie viele andere Notenbanken mussten bei ihren An-strengungen, das Preisniveau zu stabilisieren, umschalten von ‚Gas geben‘ auf ‚bremsen‘. Die Wertpapier-käufe wurden zurückgefahren, die Leitzinsen angehoben. Ein Balance-Akt, der die Ökonomien schnell in die Rezession treiben kann. Mitgliedsstaaten der Europäischen Währungsunion mit hoher Verschuldung sind aufgrund steigender Risikozuschläge besonders gefährdet. Wie die EZB damit umgeht und was ihre Erwar-tungen für die nahe Zukunft sind, wird uns Prof. Isabel Schnabel, Direktoriumsmitglied der EZB, erläutern.
Die Engpässe in der Energieversorgung, vor allem beim Gas, haben Folgen für Preisentwicklung und Konjunk-tur. Welche Verluste an Wirtschaftsleistung sind darauf zurückzuführen und mit welchen Verlusten müssen wir noch rechnen? Welche Folgen haben steigenden Energiepreise für die Verteilung? Welche Wirkungen haben in diesem Zusammenhang die Entlastungspakete der Bundesregierung? Was muss und was kann in dieser Situation getan werden zur Förderung der Energieeffizienz und für den Ausbau regenerativer Energieversorgungssysteme? Die finanziellen Herausforderungen belasten die Staatsfinanzen. Wie sichern wir auch in Zukunft einen starken, handlungsfähigen Staat? Antworten auf diese Fragen gibt uns Prof. Tom Krebs von der Universität Mannheim.
Was diskutiert der Sachverständigenrat (SVR) um die aktuellen konjunkturellen und finanzpolitischen Herausforderungen zu bewältigen? Wie sind die verschiedenen Vorschläge zur Deckelung der Energiepreise und zur Sicherung der Staatsfinanzen (Stichwort Übergewinnsteuern) zu bewerten? Hat der SVR das Verteilungs-thema im Blick und was sind seine Antworten? Prof. Achim Truger wird uns auch in diesem Jahr Rede und Antwort stehen und einen Blick hinter die Kulissen der Arbeit der Wirtschaftsweisen gewähren.
Deutsche Konjunktur im Herbst 2022 — zwischen konjunkturellen Sorgen und langfristigen Wohlstandsperspektiven
mit
Prof. Dr. Timo Wollmershäuser
Leiter der Konjunkturforschung und –prognosen Ifo Institut, München
Prof. Dr. Tom Krebs
Prof. für VWL, Makroökonomie und Wirtschaftspolitik, Universität Mannheim
Prof. Dr. Achim Truger
Mitglied des Sachverständigenrats zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Lage
Prof. Dr. Isabel Schnabel
Mitglied des Direktoriums der
Europäischen Zentralbank, Frankfurt
und
Jürgen Kerner, Hauptkassierer und geschäftsführendes Vorstandsmitglied.
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