Nach den derzeitigen Prognosen steht die Weltwirtschaft vor einer umfassenden Erholung. Auch für Deutsch-land deuten die Vorhersagen der Wirtschaftsforschungsinstitute auf kräftige Wachstumsraten für 2022. Doch es gibt auch Risiken für die weitere Entwicklung: Mit der Delta-Variante steigen trotz Impffortschritt in vielen Ländern die Infektionszahlen wieder an. Nach der Bundestagswahl am 26. September wird die neue Bundes-regierung gefordert sein, Produktion und Beschäftigung zu stimulieren und gleichzeitig die digital-ökologi-sche Transformation zu unterstützen. Schon Anfang 2021 nahm die Debatte um die Rückführung der Staat-schulden Fahrt auf. Die in den Wahlprogrammen beschriebenen fiskalpolitischen Vorschläge machen die Konfliktlinien deutlich. Die entscheidende Frage ist die nach der richtigen Wachstumsstrategie. Würden die Tilgungspläne zu straff justiert und wichtige Förderungen von Zukunftsinvestitionen in die digital-ökologi-sche Transformation einem Spardiktat zum Opfer fallen, könnte das die Konjunktur abwürgen.
Auch in diesem Jahr wollen wir einen Blick auf die Konjunktureinschätzung des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage werfen. Wo sieht er die großen Stellschrauben für die Politik, um die Herausforderungen zu meistern? Was schreibt er der nächsten Bundesregierung ins Pflichtenheft? Worin sind sich die Experten einig und worin unterscheiden sich ihre Einschätzungen?
Mit der wirtschaftlichen Erholung ist ein Thema zurück auf der Agenda, was lange Zeit keine Rolle mehr ge-spielt hat: Inflation. Die kräftige Dynamik in den Verbraucherpreisen, aber auch die Knappheiten und Lie-ferengpässe bei Rohstoffen und Vorleistungen haben sich im Verlauf des Jahres 2021 als Risikofaktoren her-ausgestellt. Steigende Verbraucherpreise reduzieren das real verfügbare Einkommen. Versorgungsengpässe und massive Preissteigerungen der Vorprodukte erzwingen Produktionsstillstände und gefährden Umsatz sowie Beschäftigung. Die Ursachen liegen einerseits in der im Zuge der sehr raschen Erholung zunehmenden Kapazitätsauslastung, aber auch in zahlreichen Sonderfaktoren. Ist das nur ein vorübergehendes Phäno-men, oder stehen wir vor einem ‚Superzyklus‘ mit langfristig anhaltenden Preissteigerungen? Eine Frage, die nicht nur für die Konjunktur und die Entwicklung in unseren Branchen eine zentrale Bedeutung hat, sondern auch für die Ausgestaltung künftiger Tarifforderungen.
Dabei ist es wichtig, wie die Europäische Zentralbank auf diese Entwicklungen reagieren wird. Inwieweit hilft ihr hier ihre neue geldpolitische Strategie? Welche Konsequenzen ergeben sich für die aus unserer Sicht wichtigen Ziele der stabilen Realeinkommensentwicklung sowie der Sicherung industrieller Standorte und Beschäftigung?
Diese Fragen prägen unser diesjähriges Konjunkturgespräch. Antworten erhalten wir von ausgewiesenen Expertinnen und Experten. Wir freuen uns auf eine intensive Debatte.
Deutsche Konjunktur im Herbst 2021 ― Risikofaktor Inflation und Versorgungsengpässe
mit
Prof. Dr. Achim Truger
Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung
der gesamtwirtschaftlichen Lage
Dr. Klaus-Jürgen Gern
Konjunktur- und Rohstoffexperte
Institut für Weltwirtschaft, Kiel
Dr. Wolfgang Weber
Vorsitzender der Geschäftsführung des
Zentralverbands Elektrotechnik und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI)
Vertreterin/Vertreter der
Europäischen Zentralbank
sowie
Jürgen Kerner, Hauptkassierer und geschäftsführendes Vorstandsmitglied.
Roßstraße 94
40476 Düsseldorf
Mail: duesseldorf-neuss@igmetall.de
Tel.: +49 211 38701 0
Fax: +49 211 38701 50
Tel.: +49 211 38701 0
Mail: duesseldorf-neuss@igmetall.de
Di. - Do 09.00 - 12.30 Uhr
Mo., Di. & Do. 13.00 - 16.00 Uhr
Mi. 13:00 - 17:00 Uhr
Fr. 09:00 - 13:00 Uhr