Weil die Strompreise in Deutschland so hoch sind, machen sich die Beschäftigten der Speira GmbH Sorgen um die Zukunft ihre Arbeitsplätze. Mehr als 350 von ihnen machten darum heute bei einer Kundgebung in Grevenbroich Druck auf die Politik für faire Strompreise. Die Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft funktioniert nur mit unseren Industrien.
„Wir sind der Schlüssel für all das, was sich wandeln soll. In leichter, grüner und effizientere Bewegung. Nichts was fliegt, schwimmt oder fährt kommt ohne unser Alu aus. Keine Photovoltaik, kein Solar, kein Windrad ohne Aluminium. Übrigens auch keine Stromtrasse und kein Akku. Denkt das politisch bitte mal zu Ende, in Berlin !!“, so bringt es Heinz Höhner, Betriebsratsvorsitzender der Speira GmbH in Grevenbroich auf den Punkt.
„Die energieintensiven Industrien in Deutschland, brauchen umgehend einen Industriestrompreis. Ohne diesen Industriestrompreis, werden wir gegen internationale Konkurrenz nicht bestehen können. Es geht um den Erhalt gut bezahlter Arbeitsplätze in der Industrie! Dafür werden wir kämpfen! Die Politik muss endlich handeln!“, mahnt Stefan Mroß, Betriebsratsvorsitzender der Aluminium Norf GmbH.
Hunderte Beschäftigte bei Aluminium Norf und bei Speira unterschrieben eine Petition für einen fairen Industriestrompreis. Auch die Werksleitung und die Wirtschaftsvereinigung Metalle setzen sich gemeinsam für die Einführung eines Industriestrompreises ein.
„Die Kolleginnen und Kollegen von Speira und Aluminium Norf machen einen guten und wichtigen Job. Beide Unternehmen sind wichtige und erfolgreiche Arbeitgeber mit gut bezahlten Industriearbeitsplätzen in unserer Region. Wir setzen uns dafür ein, dass das auch in Zukunft so bleibt“, sagte Dinah Trompeter, Geschäftsführer der IG Metall Düsseldorf-Neuss „Wir wollen, dass hier bei uns in Neuss auch zukünftig wettbewerbsfähig Aluminium verarbeitet wird. Denn Aluminium ist ein unverzichtbarer Rohstoff für nachhaltige Verpackungen und wichtige Zukunftstechnologien. Wir brauchen verlässlichen politische Rahmenbedingungen, damit Deutschland Industriestandort mit Industriearbeitsplätzen bleibt. Dazu sind Investitionen hier vor Ort notwendig. Das wird nur gelingen, wenn die Bundesregierung für einen fairen, international wettbewerbsfähigen Strompreis sorgt.“
Im Vergleich zu anderen Ländern ist Strom in Deutschland besonders teuer. Das macht insbesondere den energieintensiven Branchen wie der Aluminiumindustrie zu schaffen und gefährdet dort mittel- und langfristig Arbeitsplätze. Wegen der steigenden Energiepreise setzt sich die IG Metall seit Monaten massiv dafür ein, dass die Menschen in Deutschland entlastet werden. Viele unserer Forderungen hat die Bundesregierung mit ihren Entlastungspaketen aufgegriffen. Doch um die Arbeitsplätze zum Beispiel in der Aluminiumindustrie zu sichern, ist jetzt ein weiterer Schritt für einen fairen Industriestrompreis nötig.
Die Kundgebung in Grevenbroich und die Petition in Neuss war Teil eines bundesweiten Aktionstags zu dem die drei Industriegewerkschaften IG Metall, IG BCE und IG BAU gemeinsam aufgerufen hatten.
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