Die Betriebsräte der Atos Betriebe aus Düsseldorf, Gelsenkirchen und Essen luden am 24.11.2022 zu einer gemeinsamen Betriebsversammlung ins Essener Cinemaxx Kino ein. Bundesweit fanden zeitgleich im ganzen Konzern Betriebsversammlungen statt. Die Versammlungen eröffneten die lokalen Betriebsräte, dann wurde das Management und der Konzernbetriebsrat aus Frankfurt per Videoübertragung zugeschaltet. Über 2000 Atos Beschäftigten haben sich an den bundesweiten Betriebsversammlungen beteiligt. Der Andrang war groß. Im Juni war bereits vom globalen Management bekannt gegeben worden, dass der Konzern geteilt werden soll. Ein weiterer Personalabbau wird befürchtet. Alleine nach Essen kamen daher rund 500 Beschäftigte, obwohl der große Teil der Atos Mitarbeiter:innen im Home Office arbeitet.
Per Live Schaltung aus Frankfurt verkündete das Management die geplante Spaltung des Konzerns in zwei Teile. Erstmalig wurde auch das Ausmaß des geplanten Stellenabbaus bekannt gegeben. Die Zahl schockierte die Anwesenden. 1400 Stellen sollen gestrichen werden. Hinzu kommen noch weitere 300 Stellen, die durch einen erst im letzten Jahr verhandelten Konsolidierungsplan sozialverträglich abgebaut werden. Das Kino in Essen war bis auf wenige Plätze gefüllt. „Willkommen im falschen Film“ stand auf Flyern, die zu Beginn der Veranstaltung auf eine gemeinsame Fotoaktion aufmerksam machten. „Das trifft es wohl am besten“, kommentierten einige Besucher. Erst im letzten Jahr wurde ein Tarifvertrag abgeschlossen, der die Teilung der deutschen Atos Gesellschaften verhinderte. Die Beschäftigten zeigten mit dem Tarifvertrag, dass sie gewillt sind einen Beitrag für die Transformation zu leisten. Durch die Konsolidierung und einen umfangreichen sozialverträglichen Personalabbau konnte eine Zukunftsperspektive geschaffen werden. Jetzt will Paris diese Lösung kaputt machen. Die Empörung unter den Beschäftigten ist groß, dass jetzt erneut ein weiterer Stellenabbau gefordert wird. Auch heute sieht die IG Metall keinen Vorteil einer Aufspaltung des Konzerns für die Beschäftigten.
In der Betriebsversammlung machten die Beschäftigten ihren Unmut über den völlig unausgereiften Plan des Managements deutlich. Atos soll global in zwei Teile (Atos, Tech Foundation und Evidian, Digital und BDS) geteilt werden. Evidian soll als eigenständiges Unternehmen an die Börse gehen. 70 % der Aktien erhalten die bisherigen Atos Aktionäre als Geschenk und 30 % stehen zum Verkauf. Durch die Erlöse soll die desolate finanzielle Situation des Konzerns ausgeglichen werden. „In den uns vorgelegten Plänen können wir kein nachhaltiges Zukunftskonzept erkennen Es fehlt an klaren Visionen wie man sich den veränderten Herausforderungen der Märkte stellen will. Die Pläne sind rein finanzgetrieben“, so Marco Schmidt Unternehmensbeauftragter der IG Metall. Die Tarifkommissionsmitglieder aus Vertretern der IG Metall, der IG BCE und die Betriebsrät:innen aller Gesellschaften sind überzeugt: Wir müssen jetzt handeln und viel Kraft aufbringen, um die Pläne des Managements zu verändern. Die Tarifkommission fordert die Halbierung des Personalabbaus, einen sozialverträglichen Personalabbau, eine zukunftsfähige Ausrichtung aller Atos-Gesellschaften, Tarifbindung im neuen Konzern, die Fortsetzung der Transformation mit allen Beschäftigten und die Verlängerung der Beschäftigungssicherung über 2024 hinaus. Diese Forderungen wird die Verhandlungsdelegation nun nach Paris zur Konzernzentrale tragen. Nach der Betriebsversammlung fand eine kurze Demonstration vor dem Kino statt. Die Beschäftigten zeigten, dass sie die Verhandlungsdelegation mit allen Mitteln unterstützen wird. Verhandlungsbegleitend sind weitere Aktionen geplant.
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