Die vergangenen Wochen waren geprägt von den schrecklichen Bildern des russischen Überfalls auf die Ukraine. In diesen herausfordernden Zeiten müssen wir uns als Europäer:innen auf unsere unverrückbaren Grundwerte der Solidarität, Freiheit und Demokratie stützen – und Verantwortung übernehmen. Die IG Metall, die IGBCE und die IG BAU rufen wie alle DGB-Gewerkschaften zu Friedensdemonstrationen auf und unterstützen Geflüchtete.
Neben den humanitären und politischen Herausforderungen in Europa sind wir auch mit massiven wirtschaftlichen Auswirkungen konfrontiert. Der jüngst begonnene Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat zu einer weiteren, drastischen Verschärfung der Energiepreisentwicklung geführt. Zudem beeinträchtigt dieser Krieg die Versorgungssicherheit. Alle Verbraucher:innen in Deutschland werden in diesen Tagen durch steigende Preise belastet, vor allem geringe und mittlere Einkommen.
Eine besondere Betroffenheit besteht aber auch bei den energieintensiven Verbrauchern in der Industrie. Die vorzeitige Abschaffung der EEG-Umlage ist ein richtiger Baustein zur Entlastung. Die Bundesregierung muss die energieintensiven Branchen jetzt aber mit zusätzlichen schnellen und zielgenauen industriepolitischen Maßnahmen unterstützen, um den Industriestandort langfristig zu sichern.
IGBCE, IG METALL und IG BAU FORDERN DAHER:
KURZFRISTIG
MITTEL- UND LANGFRISTIG
BESTEHENDE RAHMENBEDINGUNGEN ANWENDEN UND NICHT VERSCHÄRFEN:
Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall:
„Geschlossene Wertschöpfungsketten sind für den Wirtschaftsstandort Europa von grundlegender Bedeutung. Die Stahlindustrie steht als Grundstoffindustrie am Beginn dieser Wertschöpfungskette und sichert gemeinsam mit der weiterverarbeitenden Industrie die industrielle Basis. Darum ist es für den Erhalt guter Arbeitsplätze – weit über die Stahlbranche hinaus – entscheidend, jetzt eine industriepolitische Antwort auf die bedrohlich steigenden Energiepreise zu finden. Dabei darf es keine Denkverbote geben. Wir fordern die Bundesregierung auf, beispielsweise Liquiditätshilfen für besonders betroffene Betriebe und die Absicherung der Beschäftigten bei Produktionsdrosselungen wegen zu hoher Energiekosten ernsthaft zu prüfen.“
Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE:
„Wir müssen jetzt sehr aufmerksam auf Sicht fahren und alles an Energiekapazitäten nutzen, was wir noch haben. Es gilt, die Produktion wichtiger Güter etwa des täglichen Lebens, der Energiewende oder des dringend nötigen Wohnungsbaus aufrechtzuerhalten. Explodierende Energiepreise, vor allem aber ein mögliches Gasembargo würden die energieintensive Industrie – die Mutter des industriellen Netzwerkes – hart treffen. Die Folgen wären nicht nur Kurzarbeit und Jobverluste, sondern der schnelle Zusammenbruch der industriellen Produktionsketten in Europa – mit weltweiten Folgen. Es muss unser aller Ziel sein, das abzuwenden.“
Robert Feiger, Bundesvorsitzender IG BAU:
„Eine leistungsfähige Kalk- und Zementindustrie ist als Basis für die gesamte Bau- und Ausbauwirtschaft mit ihren rund 3,4 Millionen Beschäftigten unverzichtbar. Allerdings ist die Herstellung von Kalk und Zement sehr energieintensiv. Um die Bauwirtschaft am Laufen zu halten, muss die Bundesregierung alles daransetzen, die Energieversorgung auch in der aktuellen Krisensituation sicherzustellen und gegebenenfalls extreme Energiepreissteigerungen abzufedern. Die Bauwirtschaft erweist sich auch in diesen unsicheren Zeiten wieder als Sicherungsanker. So war sie beispielsweise während der Pandemie eine echte Konjunkturlokomotive für die deutsche Wirtschaft. In gewisser Weise hat die Bauwirtschaft auch Systemrelevanz, denn beispielsweise muss der Wohnungsbau vor dem Hintergrund der ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine noch mehr intensiviert werden.“
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