Im Jahr zwei der Corona- Pandemie wird offensichtlich: Die Krise trifft die junge Generation hart. Einerseits sinkt die Anzahl der Ausbildungsplätze, andererseits sinkt die Ausbildungsqualität in den Betrieben massiv.
Daher ruft die IG Metall Jugend zu einem "heißen Herbst" auf: In den Monaten Oktober bis Dezember sind alle in der IG Metall Jugend dazu aufgerufen, die Themen "Anzahl der Ausbildungsplätze" und "Verbesserung der Ausbildungsqualität" in kreativen Aktionen in die Betriebe und auf die Straße zu tragen.
Eine qualitativ hochwertige Ausbildung ist der erste Schritt für junge Menschen auf dem Weg in ein selbstbestimmtes und gutes Leben. Wir fordern von der neuen Bundesregierung, aber auch von den Arbeitgeber_innen, uns auf diesem Weg zu unterstützen.
Als IG Metall Jugend stellen wir fest:
- Weniger Ausbildungsplätze bedeutet für uns einen realen Verlust an Lebenschancen. Aus Erfahrung wissen wir: Einmal verlorene Ausbildungsplätze kehren nicht von alleine zurück. Dazu braucht es unser Eingreifen.
- Das Verhalten der Arbeitgeber_innen in der Corona-Pandemie führt zu einem flächendeckenden Einbruch der Ausbildungsqualität. Durch mobiles Arbeiten und schlechte digitale Ausstattung von Berufsschulen verschärfen sich die Missstände, die schon vor der Pandemie bestanden haben. Weiterhin wirken die fehlenden gesetzlichen Regelungen für dual Studierende, grade in Zeiten der Krise, als Brandbeschleuniger für Probleme in dieser Beschäftigtengruppe.
Daher fordern wir als IG Metall Jugend:
- Politik ist in der Verantwortung: Ausbildungsplätze fallen nicht vom Himmel. Die Politik muss mit einer umlagefinanzierten Ausbildungsgarantie endlich ein Anreizsystem schaffen, das die duale Berufsausbildung für Unternehmen finanziell attraktiv macht und jene sanktioniert, die sich vor ihrer Verantwortung drücken. Zusätzlich brauchen wir einen Pakt für zukunftsfeste und gut ausgestattete Berufsschulen. Unter anderem dafür gehen wir am 29.10. beim #Fairwandel-Aktionstag auf die Straße!
- Arbeitgeber_innen sind in der Verantwortung, uns eine Zukunft zu geben. Ausbildungsinhalte, die durch Lockdown, Kurzarbeit und Homeschooling zu kurz gekommene sind, müssen nachgeholt werden können! Weiterhin müssen gerade jetzt die tariflichen Regelungen zur unbefristeten Übernahme umgesetzt werden!
- Zusätzlich benötigen dual Studierende endlich einen gesetzlichen Rahmen, der u. a. das Arbeitsverhältnis und die Verzahnung der Inhalte zwischen Hochschule und Betrieb regelt!