Etwas über ein Jahr nach Abschluss des Tarifvertrages Transformation bei der ZF haben bundesweit die Vertrauensleute der IG Metall eine erste Zwischenbilanz gezogen Der Tarifvertrag sieht unter anderem vor, dass in einer Phase von sicherer Beschäftigung bis Ende 2022 für jeden deutschen Standort ein Zielbild entwickelt wird, in dem die Betriebsparteien Wege suchen, die Arbeitsplätze zu sichern und den Betrieb mit entsprechenden Produkten und Technologien für E-Mobilität, autonomes Fahren und eine digitale Welt zu rüsten. An der Konferenz nahmen auch die Vertrauensleute des ZF Entwicklungsstandort Düsseldorf teil, an dem der Zielbildprozess ebenfalls angelaufen ist. Dinah Trompeter von der IG Metall Düsseldorf-Neuss betonte, dass es für den Standort mit seinen rund 800 Beschäftigten dringend eine Digitalisierungsoffensive brauche, da am Tech Center Düsseldorf unter anderem im Bereich Autonomes Fahren entwickelt werde. „Hierbei müssen deutsche Automobilzulieferunternehmen sich an Tech Unternehmen wie Tesla, Apple oder Microsoft orientieren. Um den Produktivkraftsprung der Wettbewerber zu überwinden, braucht es dringend staatliche Investitionen in die nötige Infrastruktur. Um große Mengen an Daten zu speichern braucht es einen rasanten 5G Netzausbau und die IT-Infrastruktur in Europa. Für Zukunftstechnologien braucht es entsprechend staatliche Förderung für die Forschung. Aber neben den Herausforderungen der Transformation geht es für Beschäftigte in Forschungs- und Entwicklungsbereichen auch immer stärker um Kostendruck. Wir nehmen einen deutlichen Trend wahr, dass Unternehmensleitungen sich bei Investitionsentscheidungen auch im Bereich der Entwicklung für die so genannten Best-Cost-Countries entscheiden,“ so die Gewerkschafterin.
Diese Forderungen hatten die Beschäftigten von ZF Düsseldorf bereits am Freitag auf dem Industrieaktionstag der IG Metall unterstrichen. Trompeter: „Es war schön zu sehen, dass sich am Freitag so viele Beschäftigte von ZF an unserer Aktion beteiligt haben. Bei IG Metall Aktionstagen sehen wir ja meist Stahlarbeiter*innen und Produktionsmitarbeiter*innen aus der Metall- und Elektroindustrie. Aber wir sind schon lange auch eine Gewerkschaft für Ingenieur*innen. Die Themen bleiben am Ende die Gleichen: Es geht um sichere Arbeitsplätze und faire Zukunftschancen.“
Ein Digitalisierungs- und Innovationsschub am Entwicklungsstandort Düsseldorf sei auch von großer Bedeutung für die Produktionsstandorte von ZF in Deutschland. „ZF muss besser und nicht billiger werden. Grundvoraussetzung dafür sind massive Investitionen in Forschung und Entwicklung, in neue Produkte aber auch in die Qualifizierung und Weiterbildung der Beschäftigten.“
In diesem Zusammenhang betonte Helene Sommer, Unternehmensbeauftragte der IG Metall für ZF. „Wir befinden uns mitten im größten Wandel, den unsere Industrie je meistern musste. Dieser Wandel muss mit den Beschäftigten und nicht gegen sie geschehen. Wir erwarten, dass im Rahmen der Zielbildgespräche in den Betrieben konkrete Lösungen erarbeitet werden. Neue Technologien müssen an den bestehenden Standorten lokalisiert werden. Die Entscheidungen für sichere Arbeitsplätze von morgen werden heute getroffen“. Achim Dietrich, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der ZF, machte klar: „Bisher stellen wir in den Gesprächen eine ungebrochene Tendenz fest, in Billiglohnländern zu investieren und die deutschen Standorte auszubluten. Das entspricht nicht dem was wir vereinbart haben: Jeder Standort muss eine faire Chance auf eine sichere Zukunft haben. Wenn die Elektromobilität mit weniger Wertschöpfung ohnehin unsere Arbeitsplätze bedroht, unsere bestehenden Produkte dann auch noch nach Osteuropa verlagert werden und nicht mal darüber diskutiert wird, neue Technologien an den deutschen Standorten zu lokalisieren, bliebe für uns keine Chance. Dagegen wehren wir uns, das ist nicht der ZF Weg, den wir gemeinsam gehen wollen.“
Auf der Vertrauensleutekonferenz wurde eine Resolution beschlossen, die Sie anbei für Ihre Verwendung finden.
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