aktuelles Erneuter Schock bei Kiepe

Düsseldorf – Auf einer Mitarbeiterversammlung hat die Geschäftsführung der Kiepe GmbH angekündigt, die Belegschaft von derzeit rund 400 auf nur noch 200 Beschäftigte zu reduzieren. Das Unternehmen will sich künftig auf das Rail-Geschäft konzentrieren und strukturell neu ausrichten.

Ein Mitarbeiter wird wegradiert.

3. September 2025 3. September 2025


 

Düsseldorf – Auf einer heutigen Mitarbeiterversammlung hat die Geschäftsführung  der Kiepe GmbH angekündigt, die Belegschaft von derzeit rund 400 auf nur noch 200 Beschäftigte zu reduzieren. Das Unternehmen will sich künftig auf das Rail-Geschäft konzentrieren und strukturell neu ausrichten.  Die  IG  Metall  Düsseldorf-Neuss  zeigt  sich tief besorgt über diesen drastischen Schritt und fordert ein tragfähiges Zukunftskonzept für  das traditionsreiche Industrieunternehmen.


Die wirtschaftliche Lage der Kiepe GmbH ist zweifellos angespannt. Die Insolvenz des Mehrheitsgesellschafters Hermaba sowie die Krise des strategischen Partners Heiterblick haben die Situation weiter verschärft. Bereits zu Jahresbeginn wurde ein Personalabbau mit Sozialplan vereinbart. Nun droht eine erneute Halbierung der Belegschaft – ein Schritt, den die IG Metall in dieser Form nicht akzeptiert.


„Wir stellen die Notwendigkeit eines so umfassenden Personalabbaus klar in Frage“, erklärt Dinah Trompeter, 1.Bevollmächtigte der  IG Metall  Düsseldorf-Neuss. „Es braucht jetzt ein Zukunftskonzept, das auf die Kompetenzen und das Know-how der Beschäftigten setzt, statt sie abzubauen. Wir erwarten von Kiepe einen belastbaren Plan, der auch hält, was er verspricht.“

 

Sollte ein Personalabbau nicht vollständig zu verhindern sein, wird sich die IG Metall gemeinsam mit dem Betriebsrat für einen umfassenden Sozialplan einsetzen. „Der Verkauf von 85 Prozent der Kiepe-Anteile an Hermaba hat sich als schwerwiegender Fehler erwiesen. Deshalb fordern wir den Minderheitsgesellschafter Knorr-Bremse auf,  Verantwortung  für die Beschäftigten zu übernehmen, die nun um ihre  Arbeitsplätze bangen  müssen. Sozialverträglichkeit  muss oberstes Gebot sein“, so Trompeter weiter.


Auch die Politik ist jetzt  gefordert: Länder und Kommunen dürfen ein für die Mobilitätswende wichtiges deutsches Industrieunternehmen nicht im Stich lassen.  „Ein Umbau des Unternehmens ist möglich. Kiepe hat gute Produkte und ist ein technologisch führender Anbieter. Bei der Vergabe öffentlicher Aufträge muss Innovation und Qualität zählen – nicht allein der Preis. Deutschland braucht einen starken Ausrüster für die Modernisierung und Elektrifizierung von Bahnen und Straßenbahnen“, betont Trompeter.