Neuss/Köln Mit einem kraftvollen Zeichen der Geschlossenheit haben rund 80 Beschäftigte der Schindler-Standorte in Neuss und Köln am heutigen Aktionstag ihre Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen und fairer Vergütung deutlich gemacht. Unter dem Motto „Jetzt gemeinsam stark – für faire Auslöse und spürbare Entlastung“ rief die IG Metall zur Beteiligung auf – und stieß auf breite Unterstützung.
Klare Forderungen für mehr Gerechtigkeit
Die Beschäftigten fordern:
- Erhöhung der Auslöse um 50 Prozent
- Verbindliche Regelung zur künftigen Tarifdynamik der Auslösesätze
- Streichung der Zone 0 sowie überproportionale Anhebung der Zonen 1 bis 3
- Maßnahmen zur Reduzierung der Arbeitsbelastung
- Anhebung des Kilometergelds
Diese Forderungen sind das Ergebnis jahrelanger Stagnation: Seit über zwei Jahrzehnten wurden die Auslösesätze für Auswärtstätigkeiten nicht angepasst – trotz massiv gestiegener Lebenshaltungskosten und längerer Wegezeiten.
Hintergrund: Verhandlungen stocken
Seit Juni 2025 verhandelt die IG Metall mit den Unternehmen Schindler und Haushahn über eine Nachfolgeregelung des Bundesmontagetarifvertrags. In der zweiten Verhandlungsrunde am 27. August ließ die Arbeitgeberseite über 90 Minuten verstreichen, bevor sie ein Angebot vorlegte – und bot lediglich eine Erhöhung um 10 Prozent.
„Seit 2004 haben sich die Arbeitgeber nicht bewegt, obwohl die Kosten für uns stetig steigen“, kritisierte Stefan Steinmetz, Betriebsratsvorsitzender, während der verlängerten Frühstückspause am Aktionstag. „Ein fairer Ausgleich ist längst überfällig – wir dürfen nicht länger draufzahlen.“
Belastung im Alltag nimmt zu
Besonders in Ballungsräumen sind die Beschäftigten zunehmend belastet: Staus und dichter Verkehr führen dazu, dass selbst kurze Strecken viel Zeit kosten. In den unteren Auslösezonen wird diese Zeit kaum vergütet – „am Ende reicht es nicht einmal für ein Brötchen und einen Kaffee“, so Steinmetz.
Neben einer fairen Vergütung fordern die Beschäftigten daher auch gezielte Maßnahmen zur Entlastung im Arbeitsalltag.
Solidarität als Schlüssel
„Die starke Beteiligung an beiden Standorten zeigt: Wir stehen geschlossen hinter unseren Forderungen“, erklärte Stefan Hackert, stellvertretender Betriebsrats-vorsitzender. „Der Arbeitgeber muss sich endlich bewegen – in anderen Betrieben wurden längst bessere Abschlüsse erzielt.“
Appell an die Belegschaft
Die IG Metall ruft alle Beschäftigten dazu auf, sich zu organisieren und gemeinsam für ihre Interessen einzustehen. Nur durch kollektives Handeln lassen sich die angestrebten Verbesserungen durchsetzen – von der 50-prozentigen Auslöse-Erhöhung über eine dynamische Tarifentwicklung bis hin zu spürbarer Entlastung.
IG Metall Düsseldorf-Neuss
Für faire Auslöse – für mehr Entlastung – für eine starke Belegschaft.